Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

Wie kann das Kulturagent.innen-Projekt zum Alltagstool werden?

Ich sitze im Teamzimmer der Primarschule Gais und schaue auf den Säntis. Der Schnee schmilzt und heute ist der erste Sommertag nach einer langen durchzogenen Phase. Die kommenden Sommerferien sind langsam erahnbar: Die Schüler*innen sprechen von der Badi, die Lehrpersonen über ihre Sommerpläne und der Hauswart von den anstehenden Reparaturen. Vor einer längeren Pause räumen wir gerne noch einmal so richtig auf: bringen Sachen weg, sortieren und misten aus. Sodass wir nach den Ferien, selbst frisch, in einer aufgeräumten Umgebung starten können. Vor zwei Jahren schrieb ich einen Blogartikel über das Anfangen und das Suchen nach Eingängen, in und mit meiner neuen Aufgabe als Kulturagentin. Zwei Jahre später, suche ich nicht mehr nach Eingängen sondern nach Orten in und an denen die entstandenen Gefässe, die während des Kulturagent.innen-Projektes entstanden sind, verORTet werden können, damit sie ganz selbstverständlich zum Schulhaus-Inventar gehören. Wie und wo können also die entstandenen Gefässe und Erfahrungen, seien es Klassenprojekte, Kulturgruppensitzungen, Sonderwochen etc., versorgt werden, damit sie auch nach Ende der Pilotphase noch genutzt werden? Dass sie aus ihren Schränken genommen und in Verwendung kommen? Denn was nützt ein Kulturfahrplan auf einer Festplatte, wenn er nicht im Schulalltag umgesetzt wird? Mit diesen Fragen haben wir uns an einer Kulturgruppensitzung, zusammen mit der Schulleitung, ausgetauscht. Es ging darum, die entstandenen Gefässe zu verankern und an die geeigneten Stellen zu bringen. Zum Beispiel das Festhalten des Kulturfahrplanes im schulinternen ABC, oder die Aufgaben der kulturverantwortlichen Lehrpersonen zu schriftlich festzuhalten. Wir haben uns sozusagen um die Einrichtung gekümmert, jetzt geht es darum, dass alle Lehrpersonen wissen, wo sie was finden, um damit arbeiten zu können.

Denn so ist es doch auch mit Kulturagent.innen-Projekt – es soll kein Staubfänger werden, sondern Tools und Gefässe schaffen, mit denen gearbeitet werden kann - auch wenn die Kulturagentin nicht mehr da ist.