Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

Gemeinsam Bilder finden, um das Nachdenken über Schule zu erweitern.

Am Schulzentrum Bernegg werden Strategien aus dem Universum der Kunst nicht nur langsam in den schulischen Alltag einfliessen, künstlerische Ansätze sollen auch Beziehung in das ausserschulische Umfeld knüpfen. Als Auftakt wollte ich zum Nachdenken über eigene, gute Erfahrungen mit Schule anregen.

Ich bat die Schulkinder, Schulerinnerungen von erwachsenen Personen aus ihrem Umfeld zu sammeln. Das konnte zum Beispiel eine Erinnerung der Erziehungsberechtigten, der Grosseltern, des Götties oder aber auch der Nachbarin sein. Die Kinder sollen sich das besondere Schulerlebnis in aller Ruhe erzählen lassen und fragen, weshalb die Erinnerung so eindrücklich ist. Die Wahl der Dokumentation war frei. Ich erhielt Zeichnungen, Audiofiles und Texte.

Wie sich in vielen Erzählungen zeigt, sind es fast ausschliesslich Abweichungen des schulischen Alltags und Moment oder Freiräume, in denen die Erinnernden tatkräftig mitbestimmen konnte, die sich als Erinnerungen festgesetzt haben. Es gab Erinnerungen aus Schulen über die ganze Welt verteilt, aus Sibirien und der Elfenbeinküste, dem Wattenmeer und dem Bodensee, wenn sie eins gemeinsam hatten ist es, dass Schule und Kultur in unseren Köpfen verwoben sind.

Das Gespenst der Selbstermächtigung durch Kultur geistert also bereits durch die Gedächtnisse der Befragten. Natürlich sind die Gespenster auch das, was eingebildet ist - der Auftrag wurde ja von der Kulturagentin gestellt - und nun leichtfüssig in die Gegenwart projiziert wird. Dennoch, der ganz kleine Ausschnitt, den ich erleben konnte, zeigt deutlich, was von Schule als Erinnerung haften bleibt, sind Räume wo intrinsisches Handeln erlaubt und gefordert wird. Diese Erzählungen haben sich in meinem Kopf verbildlicht. Es sind nun diese Bildfetzen, die meine Gedanken durchwandern und mich fragen lassen, welche Ereignisse zu zukünftigen Gespenstern werden können.