Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

Wie kann ich in einer 20-minütigen Präsentation den Zuhörer.innen meinen Alltag als Kulturagentin vermitteln? Und wie gelingt es mir, sie zum eigenen Handeln anzuregen?

Ein Rückblick auf unser Referat im Slot «Kulturelle Schulentwicklung» am Bildungs- und Schulleitungssymposium – World Education Leadership Symposium (WELS) im September 2019:

Arbeitsalltag einer Kulturagentin

Aus der Publikation der Kulturagent.innen Deutschland entnimmt man dem Aufgabenbereich acht Posten, von A wie Aufbau von Kooperationen bis zu W wie Wissensproduktion.

So sieht’s bei mir aus:
Häufig arbeite ich sitzend: an Sitzungen, am Computer, an den monatlichen Weiterbildungen. Sehr viel Zeit verbringe ich am Computer, schreibe Mails, Anträge, Schlussberichte, Blogbeiträge oder Konzepte. Oder ich recherchiere: Kooperationspartner.innen, Lektüre, spannende Projekte aus der Forschung, neuste Entwicklungen der Digitalisierung. Mein Arbeitsort ist in der einen Schule, in der anderen Schule, zuhause und unterwegs. Es gibt Tage ohne gesprochene Worte und ohne Menschen und solche, an denen sich Sitzungen aneinanderreihen und ohne Punkt und Komma gesprochen wird. Es gibt Routine und es gibt Unvorhersehbares. Es gibt Regeln und Ausnahmen. Nichts ist fix, alles kann ausgehandelt werden.

Vorbereitungen für die Präsentation

Ich bilde mich also weiter, schaue TED-Talks und lese Berichte: von führenden Personen im Bereich des Präsentierens, von Wissenschaftler.innen der Neurologie, von Psycholog.innen. Ich schaue mir schematische Abbildungen von Reden von Martin Luther King und von Obama an. Sie sind identisch. Ich lerne, dass der Aufbau von erfolgreichen Reden immer ähnlich strukturiert ist. Nun geht es an die Umsetzung: Welches Ziel verfolge ich mit dem Beitrag? Was sollen die Zuhörer.innen davon mitnehmen? Ich schreibe die Inhalte auf einzelne Zettel nieder, sortiere sie, sortiere aus, ordne sie an, ordne sie um. Bis ich einen stimmigen Ablauf finde:

  1. Stand der Schule
  2. meine Vision
  3. verändernde Anforderungen
  4. Potenzial der kulturellen Bildung
  5. Spannungsfelder
  6. meine Tätigkeiten
  7. die bisherigen Veränderungen und die Effekte anhand dreier gelebter Momente
  8. Bedarf seitens Schulakteur.innen
  9. Anregung und Aufforderung zur Veränderung durch eigenes Handeln
  10. was es dazu braucht
  11. erste kleinere und grössere Ideen

Austausch ist mir wichtig

Allzu einseitig finde ich das Setting klassischer Präsentationen. Als Präsentierende möchte ich lernen und neue Inputs kriegen, möchte die Zuhörer.innen aktiv erleben. Deswegen verteile ich zum Schluss des Referats vorfrankierte und -adressierte Blanko-Postkarten, auf denen geschrieben steht: «Schreiben und zeichnen Sie uns Veränderungsschritte, die sie angestossen und Effekte, die sie bemerkt haben.»

Unser Briefkasten wartet immer noch hungrig. Machen Sie ihn glücklich. Anfragen zu den einzelnen Inhaltspunkten gerne auch per Post.

Kulturagent.innen für kreative Schulen
c/o Kulturvermittlung Schweiz
z.H.v. Patrizia
Witikonerstrasse 40
8032 Zürich

Möchten Sie eine weitere Perspektive zum Referat? Hier gelangen sie zum zweiten Beitrag.