Speedating - Kulturschaffende treffen auf Lehrpersonen
16. August 2024
von David Zehnder
Das „Kultur Speeddating“ brachte frischen Wind an die Schule Aletsch, indem es Lehrkräften und Künstler*innen eine Plattform für direkte Begegnungen bot. Durch das Event konnten die Lehrer*innen kreative Projekte kennenlernen und unkompliziert Künstler*innen für ihren Unterricht buchen.
Im vergangenen Jahr gab es nur wenige Anfragen von Lehrkräften zu Kunst- und Kulturprojekten. Um die Ursachen zu verstehen und Lösungen zu finden, führte die Kulturgruppe eine umfassende Untersuchung durch. Dabei stellte sich heraus, dass die Einbindung von Künstler*innen für viele Lehrkräfte und Schulen Neuland war und Unklarheiten über das Vorgehen bestanden. Vor allem Lehrkräfte am Hauptsitz in Mörel profitierten vom Kulturangebot, während die kleineren Dorfschulen weniger eingebunden waren.
Nach einer ausführlichen Diskussion suchte die Kulturgruppe intensiv nach Lösungen. Ein Schritt war die Gestaltung eines informativen Plakats für das Kulturagent*innen-Projekt, um dessen Bekanntheitsgrad an den Schulstandorten zu erhöhen. Das Plakat wurde in allen Schulhäusern aufgehängt und durch die Schulleitung an die Lehrkräfte verteilt. Trotz dieser Maßnahmen entschieden wir uns für eine direkte Vorstellung des Projekts vor Ort durch einen Teamevent mit allen 36 Lehrer*innen der fünf Standorte.
Ziele des Kultur-Speeddatings
Die Kulturgruppe definierte folgende Ziele für das „Kultur Speeddating“:
- Persönliche Begegnungen zwischen Lehrkräften und Künstler*innen ermöglichen.
- Künstler*innen und ihre Projekte vorstellen.
- Direkte Buchung der Künstler*innen vor Ort ermöglichen.
- Einen lockeren und bunten Teamevent veranstalten.
- Das Kulturagent*innen-Projekt bei allen Lehrkräften bekannt machen.
- Das Potenzial kultureller Bildung aufzeigen.
- Künstlerische und kulturelle Bildung stärker im Unterricht verankern.
- Langfristige Partnerschaften zwischen Künstler*innen und Lehrkräften implementieren.
Einladung von Künstler*innen und Kulturschaffenden
Im Vorfeld des Speeddatings wurde eine Rundmail mit den Facesheets der eingeladenen Künstler*innen und Kulturschaffenden versandt. Sieben Walliser Kreative aus verschiedenen Disziplinen präsentierten ihre Projekte:
- Barbara Seiler, Illustratorin: Umsetzung von Gelerntem durch Illustration.
- Jonas Wyssen, Medienkünstler: Kreativer Umgang mit Kunstgeschichte und KI.
- Pinaki, Fotograf: Visual Storytelling als Mittel für Erfahrungen und Bildung.
- Lukas Imhasly, Maler: Verschönerung des Schulareals durch Wandbilder.
- Ephraim Salzmann, Musiker: Verständnis durch Rhythmus.
- Luciana Brusa, Autorin: Märchen als Entdeckungsreise für Kindergartenkinder.
- Valerio Moser, Slam Poet: Slam Poetry im Deutschunterricht.
Ablauf des Kultur-Speeddatings
- Einführung: Vorstellung des Kulturagentinnen-Projekts und der Künstlerinnen durch den Kulturagenten.
- Regeln und Informationen: Erläuterung der Speeddating-Regeln und Gruppeneinteilung der Lehrkräfte.
- Speeddating-Session: Lehrerinnen rotieren zwischen den Künstlerinnen in festgelegten Zeitabschnitten.
- Apéro und Netzwerken: Gemeinsames Beisammensein mit Snacks, um sich kennenzulernen und auszutauschen.
- Nachfolgende Schritte: Lehrkräfte können innerhalb von zwei Wochen ihr Interesse an einer Zusammenarbeit bekunden.
- Die Anfragen werden in der Kulturgruppe ausgewertet, und die Kunstlektionen gleichmäßig verteilt.
Erkenntnisse und Ausblick
- Das Speeddating führte zu über 20 Anfragen von 36 Lehrkräften, was die Wirksamkeit persönlicher Treffen bestätigt.
- Positives Feedback von Lehrkräften über die Künstler*innen im Unterricht.
- Herausforderungen bei der gerechten Verteilung der Stunden. In Zukunft wird eine erste und zweite Wahl erhoben, um die Koordination zu erleichtern.
- Komplexe Organisation, da Künstler*innen mehrere Lehrkräfte am selben Tag besuchen sollten.
- Verbesserte Kommunikation durch klare Deadlines für die Unterrichtsorganisation.