Frederick, die Maus aus dem Kinderbuch von Leo Lionni, stellt wichtige Fragen an eine Vorsorge: Wer entscheidet über Vorsorge und Vorräte? Welche Vorräte sollen für welche Zeiten vorbereitet werden? Die Erzählung «Frederick» steht am Anfang eines Heftes, das an der Tagesschule Himmeri entstand.
Dieses kleine Heft nahm seinen Anfang beim Kinderbuch «Frederick» von Leo Lionni. Frederick ist eine Maus, die statt Vorräte zu sammeln lieber verträumt in den Himmel schaut. Als in einem besonders langen und harten Winter die Vorräte ausgehen und die Mäuse in Panik geraten, beginnt Frederick von den Farben und Gerüchen des Frühlings zu erzählen. Die Mäuse sind so gebannt davon, dass sie ihren Hunger vergessen und den Winter überleben.
Frederick stellt wichtige Fragen an eine Vorsorge: Wer entscheidet über Vorsorge und Vorräte? Das Kollektiv oder jeder für sich? Welche Vorräte sollen für welche Zeiten vorbereitet werden? Nahrung oder Erzählungen?
Schon seit einiger Zeit taucht Frederick an der Tagesschule Himmeri im Zusammenhang der Entwicklung eines Kulturfahrplanes auf. Noch bevor Covid-19 auftauchte, fragten wir uns, ob wir (kulturelle) Bildung als Vorratsbildung verstehen können? Ob wir den Kindern ermöglichen sollen, dass sie Kunst und Kultur verschlingen, sich einverleiben können, um dann in späteren Zeiten in ihrem Leben «davon zu zehren»? – übrigens pflegen wir an der TS Himmeri ein sehr breites Kulturverständnis. Wenn Bildung eine Form von Vorrat ist, wie wird sie dann angelegt, ohne mit Sicherheit zu wissen, was die individuellen Anforderungen von Morgen sein werden? Und wenn sich dieses Morgen überhaupt nicht aus dem Heute ableiten lässt?
Wir sind es gewohnt, in «Normen» zu denken und stellen uns auch noch die Umkehrung des Normalzustandes als etwas Normiertes vor, das wir schon kennen. In diesem Heft haben wir versucht, keine Anleitungen zu geben, wie konkrete Vorräte anzulegen seien, sondern Wege der Vorratsbeschaffung erfahrbar zu machen und einen Austausch darüber zu eröffnen.
«Was sammelst du?» entstand als Kooperation von K‘Werk Zürich und Kulturagent.innen Schweiz. Das Heft ging an 63 Schüler.innen von K’Werk Zürich und an 373 Schüler.innen der Tagesschule Himmeri in Zürich Seebach.