Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

Die 6. Klasse der Schule Wiesenau hatte im Herbst 2019 im Rahmen der Fächer Bildnerisches und Technisches Gestalten Stabpuppen angefertigt. In drei Workshops mit der Figurenspielerin Frauke Jacobi, die coronabedingt per zoom stattfanden, übten die Schüler.innen, ihre Puppen zu bewegen und entwickelten aus ihren Gesichtern heraus Charaktere, Anliegen und Konflikte. Alleine erarbeitete jede.r Schüler.in eine an das zoom-Publikum gewandte Szene (Themen: Kochstudio, Fliegen lernen, Geld fischen, Trennungsschmerz). Ein geplanter Forschungsbesuch im Figurentheater St. Gallen musste leider ausfallen. 

In vier Workshops mit dem Filmpädagogen Tobias Stumpp erlangten die Schüler.innen Basiskenntnisse zum Filmen mit iPads, welche die Schule zur Verfügung stellte. Parallel dazu notierten sie die Texte ihrer Improvisationen als Grundlage ihres Drehbuchs für einen Spielfilm, und stellten Überlegungen an zu möglichen Drehorten, Einbezug weiterer Figuren und Ausformung der Story. Glücklicherweise konnte der zweite Teil des Filmworkshops wie geplant mit physischer Präsenz aller Beteiligten stattfinden: Nach Mini-Testfilmen auf dem Pausenhof, in denen zum Beispiel das perspektivische Filmen von Gesprächen und das Erzeugen von Spannungsmomenten angewandt wurde, zogen die Sechstklässler an drei Halbtagen in Gruppen los an ihre selbst gewählten Drehorte (z.B. Naturschutzgebiet, Fabrikgelände, Altersheim für Film mit Puppe und Bewohnerin). Die Gruppen teilten die Aufgaben auf: Puppenspieler.innen, Kameramann- oder frau, Regie. Einige legten ihre Szenen zusammen, so dass schliesslich 18 Kurzfilme entstanden. Ein Halbtag wurde für das Schneiden der Filme eingesetzt. 

Der Fokus des Projekts lag auf dem Experiment, der künstlerischen Reflexion und dem bewussten Einsetzen der filmischen Mittel, was alle Schüler.innen enorm forderte. Manche von ihnen forderte dies zu beeindruckenden psychologisch tiefschürfenden und poetisch-fantastischen Kurzfilmen heraus. Die Filme werden im Herbst 2020 einem ausgewählten Publikum gezeigt.

Die Schulzeitung Wiesenau berichtete über das Projekt.