Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

Bildnerisches Gestalten gehört zu den curricularen Fächern, welche Klassenlehrer.innen auf der Primarschulstufe unterrichten. Klassenlehrpersonen arbeiten häufig mit stark angeleiteten Aufgaben, die sich in einer Stunde gut bewältigen lassen und ein «schönes» Endprodukt hervorbringen. Prozesse wie das Finden einer persönlichen Ausdrucksform, Scheitern, Wiederaufgreifen, Mut von der ursprünglichen Idee abzuweichen können nicht stattfinden. 

Dass professionelles Malen und Zeichnen eine weite Palette an Möglichkeiten und Herangehensweisen beinhaltet, konnten Kinder ab der 3. Klasse unter der Anleitung der Künstlerin Harlis Schweizer Hadjidj über einen Zeitraum von vier Monaten erfahren. Der Fokus lag hierbei im Erlernen neuer Techniken, in der Vertiefung bereits bestehender Kenntnisse und in der Weiterentwicklung des eigenen Interesses am Zeichnen und Malen anhand verschiedener Inputs der Künstlerin. Das Angebot stand allen Kindern ab der 3. Klasse offen und fand während der freien Tätigkeit an jeweils drei Lektionen am Montagvormittag statt. 

Das Malatelier stiess auf grosses Interesse weshalb die zehn vorgesehenen Plätze auf vierzehn aufgestockt wurden. Nach dem ersten Termin wollten sich einige Kinder wieder abmelden, da das Malatelier nicht ihren Vorstellungen entsprach, doch Künstlerin und Kulturagentin insistieren und bewegten die Kinder dazu, sich selbst bis zu den Herbstferien Zeit zu geben. In den meisten Fällen erwies sich das als richtige Strategie und die Kinder können sich immer mehr auf die Inhalte einlassen, In einem Fall ist das Angebot nicht das Richtige, das Kind stieg nach den Herbstferien aus. Die entstandenen Bilder werden, sobald möglich, den Eltern und Mitschüler.innen sowie Lehrpersonen präsentiert.