Emilie Lopes Garcia
«Unordnung ist ganz einfach eine Ordnungsform, nach der wir nicht fragen.»
Henri Bergson

Emilie Lopes Garcia war im ersten Projektjahr als Kulturagentin am Collège du Sud in Bulle und an der Fachmittelschule Freiburg tätig. Sie hat ihre Funktion per August 2019 an Marinka Limat übergeben.
Nach einem Bachelorstudium in Fine Arts und dem Master of Arts in Art Education an der Hochschule der Künste Bern, erlangte Emilie Lopes Garcia an der Haute Ecole Pédagogique in Lausanne einen Master of Advanced Studies und damit die Lehrbefähigung für die Sekundarstufe II.
Sei es im Kontext institutioneller Bildung oder in der eigenen künstlerischen Praxis, immer steht die Heterogenität von (Erlebnis-)Räumen im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit.
Fragen nach der Vielfalt der Verhandlung und Produktion, dem Wahrnehmen und Erleben sozialer Räume – und den damit verbundenen, unterschiedlichen Bedürfnissen und Ansprüchen die sich darin zeigen – sind der Nährboden auf welchen Emilie sich in den vergangen Jahren einen praktischen und theoretischen Handlungs- und Haltungsraum erarbeitet hat: So realisierte sie 2016 in Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Freiburg und Fribourg Tourisme den Audioguide «Take a Walk» und (ko-)leitete den Workshop «Sound and Space» (2016) an der Hochschule für Kunst, Design und Populäre Musik in Freiburg im Breisgau. Darüber hinaus war sie beteiligt an der Realisierung der Museumsnacht 2016 an der Kunsthalle in Freiburg und koordinierte 2017 am Festival «Belluard Bollwerk International» das Programm der Abendschule Import, welche das mannigfaltige Wissen von Geflüchteten sichtbar und teilbar werden lässt.
In ihrer Bachelorarbeit zum Motiv des Ritornells setzte sich Emilie mit dem kreativen Potential von Wiederholungen im Sinne der Differenzproduktion auseinander. Auf die Frage nach zentralen Aspekten oder Interessen in ihrer Arbeit nannte sie «emanzipierte Betrachter.in, Zeitgefühl, Wahrnehmung der Wirklichkeit, subjektive Narration» und die «Wichtigkeit eine Atmosphäre zu kreieren». In diesem Gefüge spielen Übereinkünfte eine nachgeordnete Rolle. Vielmehr widmet Emilie einen Großteil ihrer Arbeit im Bereich der Kunst und Kunstvermittlung der Suche oder Bereitstellung nach (gelebten) Räumen des Dissens.
Text: Tom Heinzer