Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

Eine Giraffe? Ein Troll? Nein, ein Piratenschiff! Konzentriert betrachten drei Schüler diverse Schwemmholzstücke und lassen sich durch die knorrigen Formen zu Skulpturen inspirieren. Im Nebenzimmer wird gemalt, aber nur mit blauer Farbe.

Blau: Das ergibt ganz andere Bildwelten als vor einer Woche, als nur rot «erlaubt» war. Auf dem Pausenplatz werfen Kinder Tonkugeln auf den Boden und bearbeiten weiter, was entstanden ist. Im Tanzraum fliegen Arme und Beine, urplötzlich lassen sich alle gleichzeitig auf den Boden fallen. Ein paar Kinder sind mit Fotoapparaten unterwegs und inszenieren verrückte Momente. Es ist ATELIER-Zeit für die Schüler der PS 2. Ein ganzes Jahr lang dürfen die Schüler im Rahmen des Projekts «Kulturagent-innen für kreative Schulen» jeweils am Freitagnachmittag in stufenübergreifenden Gruppen ein Kunstatelier besuchen, das von einer Lehrperson der HPS geleitet wird. Von Malen, kreativer Tanz und Pantomime über Specksteinkunst bis zu Sounds: Das Experiment steht im Zentrum, die Kinder sind Künstler und dürfen nach ihren Ideen gestalten. Es gibt aber wie in jedem künstlerischen Prozess auch Spielregeln, denn dann ist es oft leichter, die Kreativität zu wecken! Jedes Kind darf alle Ateliers kennenlernen und sich im Frühjahr für eine Kunstform entscheiden, die es vertiefen möchte. Die Entscheidung wird manchen Kindern sicher nicht einfach fallen. Was machen wir, wenn alle Kinder dasselbe Atelier wählen? Sollen sie eine zweite Wahl ankreuzen? Nein, entscheiden die Lehrpersonen, dann machen wir es möglich!