Kulturagentinnen und Kulturagenten Schweiz

In den Ateliernachmittagen können sich die Kinder der ersten und zweiten Klassen sowie die Einschulungsklassen frei für ein Thema einschreiben, welches von den Lehrpersonen angeboten wird. Das Spezielle an den Ateliernachmittagen ist, dass die Lehrpersonen dabei ausschliesslich von ihren eigenen Interessen und von Themen ausgehen, welche ihnen am Herzen liegen. Um das Angebot in den künstlerischen Fächern zu stärken wurde zusätzlich der Künstler Thomas Stüssi eingeladen ein Thema anzubieten. Die Ateliers fanden an drei Nachmittagen statt.

Thomas Stüssi hatte bereits ein Projekt an der Schule geleitet und so war es ein Anliegen, einige Punkte aus der Nachbesprechung weiterzuentwickeln und zu vertiefen. Als Konsequenz boten das Material und die Thematik möglichst grossen Spielraum und waren einfach zu handhaben. Gleichzeitig waren Thomas Stüssis Vorgaben so reduziert, dass sie vielerlei und zugängliche Anknüpfungspunkte für die Kinder offerierten und dabei wenig Raum für Imitationen erlaubten, sondern dazu einluden eigene Ideen zu gestalten. Ausgehend von einer zweidimensionalen Zeichnung, welche die Kinder auf den Oberflächen des Schulzimmers mit Malerband anfertigten, spannten die Kinder ein Band durch den Raum und begannen den Raum dreidimensional zu durchbrechen und zu gliedern. Freie Bewegung durch den Raum war nicht länger möglich, der entstehende Wald wurde zum Dickicht in dem gekrochen, gehüpft und übersprungen werden musste. 

Es war interessant zu beobachten, wie die Kinder durch die Anwendung des Materials den Raum ganz neu zu erforschen und nutzen begannen. Das was sonst nicht so gerne gesehen ist - auf dem Tisch stehen am Boden kriechen - musste gemacht werden, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Die Gestaltung des Raums, hat die Bewegungsspielräume des Körpers verändert. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die offene Struktur der Ateliernachmittage mit weniger Teilnehmenden eine grössere Konzentration und ein intensiveres Arbeiten erlaubt.