Tag der offenen Kunst- und Kulturbibliothek 2.0
Flawil, Heilpädagogische Schule Flawil
Vorlesezeit und Comic-Power!
École: Flawil, Heilpädagogische Schule Flawil
Agent.e culturel.le: Bettina Scheiflinger
Période: 12.12.2023–01.03.2024
Niveau de classe: Kindergarten bis Oberstufe
Nombre de participant.es: 15-25
Im Winter 2022 wurde die Kunst- und Kulturbibliothek der Schule gegründet. Es wurden aus allen Kunstsparten und unter Einbezug von ExpertInnen Bücher und Medien angeschafft, derzeit schon über 100 Stück. In einer Bibliothek im Foyer der Schule steht diese Sammlung nun allen SchülerInnen, Lehrpersonen und PraktikantInnen zur Verfügung, zum persönlichen Gebrauch und für den Einsatz im Unterricht. Um die Bibliothek zum Leben zu erwecken, wird nun regelmässig der «Tag der offenen Kunst- und Kulturbibliothek» durchgeführt. Im Rhythmikraum wird dazu ein Teil der Materialien nach Themen geordnet ausgelegt und dazu anregendes Material bereitgestellt zum Zeichnen, Malen, Kleben, Stempeln, Musizieren, etc. Alle SchülerInnen und Lehrpersonen sind eingeladen, den Raum zu besuchen und sich, so lange sie möchten, mit den Materialien darin zu beschäftigen. Der Tag wird immer rege genutzt und eine Wiederholung und Institutionalisierung im Team gewünscht. Im letzen Kulturagent.innen-Jahr wurde der Bibliothekstag weitergedacht und um Workshops mit Künstler*innen erweitert. Es fanden zwei Workshoptage für Klassen statt während gleichzeitig wie gehabt, der Rhythmikraum zum freien Schaffen geöffnet war. Ziel des Ausbaus der Bibliothekstage war es, den Lehrpersonen noch mehr Impulse zu geben, wie mit den Materialien künstlerische Tätigkeit an die SuS vermittelt werden kann und natürlich die Vertiefung der SuS in einem Workshop in ein oder mehrere Medien aus der Bibliothek.
WORKSHOPS
Vorlesezeit mit Ursi Kälin und Alessandro Zuffellato: Von Giraffen, Tanz und Langeweile
Zwei Bilderbücher standen im Zentrum der Workshops für Kindergarten und Unterstufe mit Zuffellato und Kälin: «Lea und Finn langweilen sich» (Tom Reed) und «Giraffen können nicht tanzen» (Andreae/Parker-Rees). Die beiden Bücher wurden in Kleingruppen erzählt und die Bilder genau unter die Lupe genommen. Dazu wurden eigene Wörter und Laute sowie Bewegungen gemeinsam gesucht und ausgedacht. Diese Übersetzung der Geschichten in Körper und Stimme gab ihnen eine weitere Ebene und machte somit einen tieferen Zugang möglich.
Comicworkshop mit Kati Rickenbach: Comic-Power!
Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe wurden in diesem Workshop in die Kraft des Geschichtenerzählens mit dem Stift und (fast) ohne Worte eingeführt. Einige Laufmeter Zeichnungspapier am Boden und schwarze Eddings bildeten die Grundlage. Nach einer kurzen Einführung der Künstlerin über die Möglichkeiten des Zeichnens und Geschichtenerzählens über einfache Figuren, begannen die SuS sofort, sich auf dem grossen, gemeinsamen Malgrund zu betätigen. Es brauchte sehr wenig Anleitung, auch die LPs betätigten sich rasch mit dem Stift. (Ein toller Effekt von Kunstprojekten an Schulen: Hierarchien werden oft für die Dauer der künstlerischen Betätigung ausser Kraft gesetzt oder abgeschwächt.) Nach einer Weile leitete Rickenbach die Zeichnenden an, ihren Platz zu wechseln. Gemeinsam wurde angeschaut, was schon entstanden war, die kleinen Szenen und Figuren besprochen. Darauf suchten sich alle einen neuen Platz und durften an dieser Stelle weiterzeichnen. Die einzige Regel war, dass man nichts überzeichnen darf. So entstanden Comicwände à ca. 1.5 – 4 Meter, die gemeinsam als Abschluss im Gang aufgehängt wurden. Gemeinsam wurde nochmal reflektiert, was entstanden war und die Comics nochmal gebührend betrachtet.