Über das Anfangen
22. août 2022
Als neue Kulturagentin denke ich darüber nach, wie ich in meine neue Rolle hineinkomme.
Als neue Kulturagentin denke ich darüber nach, wie ich in meine neue Rolle hineinkomme.
Als Kulturagentin anzufangen, bedeutet wieder in die Schule zu gehen. Dabei werden Erinnerungen aus der eigenen Schulzeit wach. Ein Nachdenken über den ersten Schultag und Schulhausarchitektur.
Gemeinsam Bilder finden, um das Nachdenken über Schule zu erweitern.
«Du entwickelst plötzlich Freundschaft mit etwas, was du vorher nicht gesehen hast. Du brauchst nicht ins Museum zu gehen, es ist auf der Strasse. Das sind alles Anstösse, um dir eine eigene Welt zu basteln, die aber lustig ist.» Martin Kippenberger
Kurz vor den Sommerferien kommen die ersten Klassen des Schulhauses Eichbüel trotz denkwürdigem Schuljahr doch noch zu einer Begegnung mit der Kunst. Dies durch die Malerin Harlis Schweizer Hadjidj, Kreide und einem Pausenplatz.
Wie Ideen aus dem Schulteam kulturelle Bildung erlebbar machten, den Austausch unter den Schulakteur.innen förderten, mithalfen schulische Schwerpunkte zu formulieren und das Kulturagent.innen-Projekt auf verschiedenen Ebenen ins Rollen brachten.
Schon als Kind ging ich gerne auf Schatzsuche, und genauso gerne legte ich Fährten: Mit Schnitzeln, mit Holzsteckchen oder mit Kreide auf den Asphalt gemalt. Ein Kreis bedeutete: Hier ist irgendwo ein Schatz versteckt.
Ich kenne schon sehr viele verschiedene Schulwelten und habe ein bestimmtes Rollenbild aus der Vergangenheit, das ich jeweils mit mir mitgenommen habe. Jetzt ist diese Rolle aber eine andere, eine, die ich erst ausprobieren und mich darin zurechtfinden muss. Eine, die mir fremd ist. Wie die Schulwelten. Eine doppelte Befremdung also, die ich da erlebe. Die ich anstrengend und produktiv empfinde und darum möglichst lange aufrechterhalten möchte.
Beim Antrittsbesuch in Bazenheid (SG) und Gais (AR) überhöre ich den obigen Satz und plötzlich habe ich meinen Fokus ungeplant auf der Zeit. Auf der Zeit, die wir gemeinsam verbringen werden, die dieses Projekt brauchen wird, die zur Verfügung steht oder auch nicht, die geplant und gestaltet wird. Und von der niemand sagen kann, was sie bringen wird. Nur, dass sie jetzt anfängt.
Gespannt, hoffnungsvoll, skeptisch, visionär. Das sind Worte, die mir nach dem Start des Programms an der Schule Waidhalde einfallen.
Notizen zum Projektbeginn
Im August 2018 starten sechs Kulturagent.innen in ihren Schulen in den Kantonen Zürich, Bern, Freiburg und Wallis. Zusammen mit den Kulturagent.innen besuchen meine Co-Projektleiterin Carmen Mörsch und ich die 12 Partnerschulen in der letzten Woche der Sommerferien.
Notizen zum Projektbeginn
Die Bilder entstanden im August 2018, bei meinen Antrittsbesuchen in den Schulen, die sich am Projekt Kulturagent.innen beteiligen. Es war die Zeit kurz vor und kurz nach Ende der langen Sommerferien.
Ich arbeite seit etwa 15 Jahren im Bereich der Bildenden Kunst. Ich habe diese Arbeit immer als Befragung des eigenen Tuns sowie der Beschaffenheit und Möglichkeiten der Kunst verstanden.