Mariano Gaich
«In welchen Formen der Performativität erscheinen (un)verbindliche Gedanken, Strukturen, Intensitäten und Sprachen?»
Mariano Gaich ist als Kulturagent im Kanton Zürich an der Michaelsschule Winterthur und an der Schuleinheit im Widmer in Langnau am Albis tätig.
Als Kulturagent versteht sich Mariano Gaich als ‹Rhizom› – ein unterirdisches Wurzelgeflecht, das verschiedene Strukturen miteinander verbindet. Im Kulturbereich war er bereits in vielen verschiedenen Rollen tätig und spricht mehrere Sprachen. Seine Muttersprache ist Spanisch.
In der Schulkultur agiert er verbindend, gemeinsam mit anderen Akteur.innen, auf multiplen Kommunikationsebenen. Den sprachlichen Austausch sieht er dabei als zentralen Drehpunkt im Projekt «Kulturagent.innen für kreative Schulen». Hierbei ist ihm das Zuhören mindestens genauso wichtig wie das Sprechen. Die geschriebene Sprache liegt ihm aber ebenso am Herzen. Politisch-philosophische Texte interessieren ihn besonders: So verweist das philosophische Konzept des ‹Rhizoms› – auf welches sich Mariano in seiner Arbeit als Kulturagent bezieht – auf die Schriften von Gilles Deleuze und Félix Guattari. In der Kunstvermittlung ist Mariano das Anderssein wichtig – auch aufgrund seiner eigenen Biografie.
Mariano ist Künstler. Seit 2000 lebt und arbeitet er in Zürich. Er ist in Buenos Aires aufgewachsen, wo er über zehn Jahre lang als Lehrer für Kunst in diversen Schulen tätig war. In die Schweiz kommt er über einen Umweg nach England. Ein Stipendium ermöglicht ihm an der Central Saint Martins College of Art and Design in London Szenografie zu studieren. Währenddessen hat er im Rahmen eines Studienaustauschs an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich ein Semester verbracht. Nach seinem Abschluss in London ist er nach Zürich zurückgekehrt.
Seither hat er diverse Ausstellungsprojekte realisiert und ist mit Atelierstipendien nach Genua und Kairo gereist. In seinen künstlerischen Arbeiten übersetzt er Gedanken einer alternativen Kulturgeschichte in Materialität und Räume. Daneben hat er in verschiedensten Rollen mit Kulturinstitutionen zusammengearbeitet, sei dies als Künstler, Szenograf, Einrahmer oder Kunstvermittler. Beispielsweise hat er als Gastkünstler in einem Gemeinschaftszentrum in Zürich mit Kindern an der Thematik des Stadtraums gearbeitet und war ausserdem als Kunstvermittler in der Kinderwerkstatt tätig.
Zuletzt schloss Mariano an der Zürcher Hochschule der Künste den Master Art Education, Vertiefung Curatorial Studies, ab. Neben seiner Tätigkeit als Kulturagent und Künstler ist er auch im Kunstmuseum Basel als freischaffender Kunstvermittler aktiv.
Text: Selin Bourquin