Ergebnisoffene Improwoche
St. Margrethen, Schuleinheit Wiesenau
Finde dein inneres Chamäleon
Schule: St. Margrethen, Schuleinheit Wiesenau
Kulturagent.in: Bettina Scheiflinger
Zeitraum: 22.05.–26.05.2023
Klassenstufe: 6
Anzahl Teilnehmende: 21
Mit den Mitteln des kreativen Schaffens hat sich die 6. Klasse der Primarschule Wiesenau in St. Margrethen auf den grossen Wechsel, der ihnen bevorsteht, vorbereitet. In wenigen Wochen werden sie die Schule, die sie eine lange Zeit täglich besucht haben, für immer verlassen und eine neue Klasse in einem neuen Schulhaus besuchen. Der Übertritt in die Oberstufe wird für die Schüler*innen viele Veränderungen mit sich bringen. Sie werden vor neue, unbekannte Situationen gestellt und die Freundschaften werden einmal durchgerüttelt werden. Da muss man ganz schön sicher sein und einen kühlen Kopf bewahren.
Improvisationstheater bietet die Möglichkeit, sich in unbekannte Situationen zu begeben und zu üben, mit Unerwartetem umzugehen. Die Theaterpädagogin Claudia Ehrenzeller hat mit dem Klassenlehrer Marko Radulovic für die Klasse eine Woche voller Improtheater gestaltet mit der Idee, seinen Schüler*innen damit eine Sicherheit im Umgang mit solchen Situationen zu geben.
Die Schüler*innen gaben an, dass sie in der Woche gelernt und geübt haben, sich mit mehr Mut in die Situationen zu begeben. Es nütze viel, solche Szenen zu erfinden und zu üben, da man dann beispielsweise in einem Streit besser ruhig bleiben und sich diverse Lösungsmöglichkeiten vorstellen könne, sagte eine Schülerin. Die eigenen Welten haben sich ein wenig geweitet während dieser Woche, nicht nur für die Lernenden der 6. Klasse. Die Woche wurde von der Theaterpädagogin, der Kulturagentin und dem Klassenlehrer bewusst ergebnisoffen geplant. Am Schluss der Woche gab es auf Wunsch der Schüler*innen eine klasseninterne Vorstellung einiger Szenen. Ohne Kostüme, ohne Bühne, ohne geschriebenen Text, ganz im Sinne des Improvisierens. Die Qualitäten der Ergebnisoffenheit zeigten sich schon bald: Es wurde mehr auf Stärken eingegangen und diese weiter hervorgeholt, statt auf Fehler fokussiert, die Mitwirkung und Involviertheit von allen war durchwegs gegeben und die Klassendynamik wurde positiv gestärkt.
Ob die Schüler*innen ein Chamäleon in sich drin gefunden haben oder ganz andere Dinge und Tiere, wird an dieser Stelle nicht verraten.